FB Gesellschaftslehre, Religion & Werte und Normen
Herzlich willkommen auf der Seite des Fachbereichs Gesellschaftslehre, Religion & Werte und Normen der IGS Celle.
In Verantwortung für diese Seite und für den Fachbereich: Michael Ballhausen (m.).
„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.“ Immanuel Kant
„Mündigkeit ist das oberste und verbindliche Leitziel des Gesellschaftslehreunterrichts.“ (KC, Gesellschaftslehre, 2020, S. 15)
Das bedeutet, dass Schüler*innen befähigt werden sollen, zu gesellschaftlichen Fragestellungen und Problemlagen begründet ihre eigene Meinung zu vertreten, diese zu reflektieren und verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen und dementsprechend zu handeln.
Menschen leben in Gruppen zusammen – von der Familie, zum Freundeskreis, hin zu der Gesellschaft eines Landes. In Gruppen lassen sich Aufgaben leichter lösen als alleine. In der Steinzeit jagten Menschen gemeinsam, um Nahrung zu haben oder sich gegenseitig vor wilden Tieren zu schützen. Auch heutzutage stehen Menschen vor Herausforderungen, die gemeinsam bewältigt werden müssen.
In der Familie helfen wir uns gegenseitig, um unseren Alltag zu meistern, lernen voneinander und sind füreinander da. Als Freunde spenden wir Trost, machen gemeinsame Erfahrungen, unterstützen uns bei Problemen und beim Erwachsenwerden.
Als Gesellschaft stehen wir vor der Frage, nach welchen Werten und Normen wir leben wollen, wie wir unsere Politik mitgestalten und wie wir mit den Umbrüchen der Digitalisierung umgehen. Im Zuge der Globalisierung treten immer drängender Fragen zu Tage, die wir nur als Weltgesellschaft lösen können: Wie reagieren wir auf den Klimawandel? Wie kann Wasser gerecht verteilt werden?
Wie an integrierten Gesamtschulen üblich, so werden auch an der IGS Celle die drei traditionellen Fächer Geschichte, Erdkunde und Politik-Wirtschaft bis zum Ende der zehnten Klasse fächerübergreifend im Fach Gesellschaftslehre unterrichtet.
Nach dem Kerncurriculum werden im Fach Gesellschaftslehre die drei Fächer unter übergeordneten Fragestellungen integriert und die Themen aus den drei Perspektiven mithilfe fachspezifischer Methoden beleuchtet.
An der IGS Celle findet der Unterricht im Fach Gesellschaftslehre neben dem Lernbüro auch im Klassenunterricht statt (Jahrgang 5+6: Semester und Jahrgang 7+8: Themengebundener Unterricht), da bei einzelnen Themen der gemeinsame Austausch und die Diskussionen miteinander im Unterrichtsgespräch notwendig sind.
In den Jahrgängen 9 und 10 wird das Fach Gesellschaftslehre im Klassenverband unterrichtet, wobei Aspekte des Lernbüros und des selbstständigen Arbeitens weitergeführt werden. Einzelne Themen werden anhand von iBooks erarbeitet. Bei anderen Themen ist der Unterricht so gestaltet, dass Keynotes durch die einzelnen Unterrichts-Phasen (problemorientierter Einstieg, methodisch vielfältige Erarbeitungen, Ergebnissicherung und Vertiefung) führen.
Wahlpflichkurse aus dem Fachbereich Gesellschaftslehre greifen die einzelne Themengebiete auf und vertiefen diese, wie z.B. „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, „Geschichte im Comic und Film“, „Leben im Mittelalter“ oder „Klimawandel und Umweltkatastrophen“.
Außerdem erwachsen aus dem Fachbereich Projekttage und Fahrten zu außerschulischen Lernorten. In dem Doppeljahrgang 5/6 wird neben einer Stadtrallye z.B. das Landesmuseum in Hannover besucht. In den Jahrgängen 7/8 steht der Besuch im Klimahaus und Auswandererhaus in Bremerhaven an. In Kooperation mit dem Oberlandesgericht in Celle findet ein Projekttag zum Thema Jugendstrafrecht statt und die Schüler*innen beschäftigen sich am Anne-Frank-Projekttag vertiefend mit der Zeit des Nationalsozialismus. Im Zuge des Projektes „Celle im Nationalsozialismus“ wird die KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen besucht. Neben der Möglichkeit an Schülerwettbewerben (z.B.: Schülerwettbewerb zur politischen Bildung“, „Projekt Erde: Lasst uns Menschen sein“, „Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten“) teilzunehmen, knüpfen Schüler*innen im Projekt „Celle – 2030“ Kontakte zu Politikern und reflektieren eigene politische Partizipationsmöglichkeiten.
„Wer nichts weiß, muss alles glauben.“ Marie von Ebner-Eschenbach
„Grundlage von Bildung ist der Erwerb von gesichertem Verfügungs- und Orientierungswissen, das die Schüler*innen zu einem wirksamen und verantwortlichen Handeln auch über die Schule hinaus befähigt“ (vgl. KC ev. bzw. Kath. Religion IGS, S.5). Dies ist das übergeordnete Ziel des Religionsunterrichts.
Die grundlegenden Fragen des Menschen sind folgende: „Wer bin ich und wo will ich hin?“. So ist es die Aufgabe des Religionsunterricht bei uns an der IGS Celle unsere Schüler*innen auf diesem Weg zu begleiten, so dass sich die Schüler*innen im Unterricht angenommen fühlen und wir sie bei ihrer persönlichen Orientierung im Leben begleiten. Die Kinder sind gefordert selbstständig auf die Lebensfragen Antworten zu suchen. Das Ziel unseres Religionsunterrichts besteht darin, den Kindern in ihrer Identität und in ihrem Blick auf die Welt zu stärken und sie selbstständig nach Antworten auf die Lebensfragen suchen zu lassen.
Zudem stellt Religion eine unverzichtbare Dimension humaner Bildung dar (vgl. KC ev. bzw. Kath. Religion IGS, S. 7 bzw. Denkschrift der EKD „Identität und Verständigung“), so dass das Fach Religion durch das Grundgesetz (GG Art 7 Abs. 3) legitimiert ist und zum Fächerkanon einer Schule gehören muss.
Inhaltlich befassen wir uns mit den Grundlagen des Christentums wie der Bibel oder der Figur Jesus Christus. Darüber hinaus wird auch die ethische Urteilsfähigkeit geschult durch die Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich und der eigenen Identität sowie die Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen, z.B. bei Gewissensfragen oder dem Umgang mit Sterbehilfe.
Da in einer pluralisierten Welt auch das Wissen über andere Religionen entscheidend ist, beschäftigen wir uns in den unterschiedlichen Jahrgängen auch mit den anderen großen Weltreligionen (Judentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus). Dabei wird immer wieder der Rückbezug zur christlichen Religion gezogen, um die Dialogfähigkeit zu schulen und auch die Gemeinsamkeiten oder Unterschiede zu erarbeiten und sich der eigenen religiösen Identität bewusst zu werden. Die Schüler*innen sollen befähigt werden, in einer pluralen Gesellschaft in gegenseitigem Respekt und friedlich zusammenzuleben.
Es ist das Ziel des Religionsunterrichts die Kinder hinsichtlich ihrer Einstellung zu Religion zu positionieren und handlungsfähig zu machen. Es wird eine lebendige und kritische Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben eröffnet. So steht allen Kindern unserer Schule unabhängig von ihrer Religion und Einstellung der Besuch des Religionsunterricht zu. Wir unterrichten in einem konfessionell-kooperativen Modell, das heißt, die Kinder der katholischen und evangelischen Konfession werden gemeinsam unterrichtet und die Unterrichtsinhalte entsprechen beiden Kerncurricula.
Grundsätzlich wird der Unterricht zweistündig in allen Klassenstufen entweder von einer evangelischen oder einer katholischen Lehrkraft erteilt. Dabei wird eine Überprüfung pro Halbjahr geschrieben. Der Unterricht findet grundsätzlich im Klassenverband statt, die vom Religionsunterricht abgemeldeten Kinder finden sich klassenübergreifend in einem Werte und Normen Kurs ein.
Um den Unterricht abwechslungsreich und handlungsorientiert zu gestalten, suchen wir verschiedene Lernorte auf, beispielsweise eine Kirche in Klasse 6 oder ein Friedhof in Klasse 9. Darüberhinaus regen wir durch ein zu führendes Interview mit einem*r Vetreter*in des Islams in Klasse 8 die Dialogfähigkeit und das Interesse am anderen an.
„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ Immanuel Kant
Werte und Normen – Was ist das eigentlich? An der IGS Celle ist Werte und Normen ein Fach, das den Schüler*innen nicht nur hilft mit alltäglichen und weniger alltäglichen Problemen des Lebens besser zurechtzukommen, sondern auch eine Möglichkeit bietet, über unsere Gesellschaft und über uns selbst mehr zu erfahren, zu verstehen und unser Zusammenleben zu verbessern.
Die Themen sind denen des Religionsunterrichts oft ähnlich, da sie meist auf den gleichen Werten beruhen. Wir behandeln wiederkehrend Grundthemen wie zum Beispiel Freundschaft, Identität, Umgang mit Konflikten, Fremdwahrnehmung, Umweltschutz, Gewissen und Gerechtigkeit sowie Gesellschaft. Über die Jahre werden diese Themen mit zunehmender Komplexität betrachtet und bearbeitet. Auch kleinere und größere Projekte spielen bei dem Thema Werte und Normen eine wichtige Rolle.
In der Oberstufe liegt der Fokus auf philosophischen Herangehensweisen zu Themen wie unter anderem Recht und Gerechtigkeit, Menschenbildern oder auch Wahrheit und Wirklichkeit.
Auch Religion ist wiederholt Thema. Im Werte und Normen Unterricht ist unser Ausgangspunkt religionsneutral und versucht, alle Religionen gemäß Immanuel Kant („Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“) mit Vernunft zu betrachten.
Der Werte und Normen Unterricht findet von Klasse 5 bis 10 zweistündig statt. An der IGS Celle haben Schüler*innen und Erziehungsberechtigte die Wahl zwischen den Fächern Werte und Normen und Religion. Ein Wechsel ist möglich und wird zum Ende des Jahres mit einem formlosen Antrag für das kommende Schuljahr gestellt. Jedes Kind ist im Werte und Normen Unterricht willkommen!